Donnerstag, 26. Februar 2015

Orchesterproben auf der Burg

Am 6. März ist es wieder so weit. Das AMG-Orchester veranstaltet sein alljährliches Frühlingskonzert mit vielen bekannten, aber vor allem schönen Stücken und einzigartigen Solisten. Vom Walzer aus Tschaikowskys "Schwanensee" und Vivaldis "Frühling" aus "Die vier Jahrszeiten" bis hin zu Mussorgsky, Telemann und Mozart.

Dieses Jahr verbachten wir jedoch unsere intensive Probenphase nicht in Prüm, wo wir schon jahrelang Herberge gefunden hatten und womit wir viele Erinnerungen verbanden, sondern in Altleinigen. Das schöne Ambiente in der zur Jugendherberge ausgebauten Burg und das freundliche Personal ließen uns die Entscheidung schwer fallen, welcher Ort nun geeigneter zum Proben sei. Nach vollkommen ausgefüllten Tagen und kurzen Nächten saßen wir nicht selten müde, aber doch größtenteils konzentriert hinter unseren Pulten und bereiteten uns produktiv auf das Konzert vor. Sowohl die großbesetzen Werke, bei denen die 5.-13. Klässler als Streicher, Holz- und Blechbläser oder im Schlagwerk mitspielen, als auch die kleinen Ensembles in Begleitung des Cembalos wurden bis ins kleinste Detail geprobt.  

Und wenn man eine Pause hatte, gab es auf den Zimmern genug Süßigkeiten, die einen sehnsüchtig erwarteten. Oder war es anders rum? Jedenfalls ist es jedes Jahr auf's Neue eine Herausforderung, während Orchesterfahrten die Fastenzeit einzuhalten! Abends wurden dann beim gemütlichen Beisammensitzen Spiele gespielt, stets mit einem Ohrwurm von einer der zuvor geübten Melodien.
Alles in allem sind wir zufrieden mit unseren Fortschritten und freuen uns schon, nächsten Freitag unser Bestes zu geben.
Marcella S., 12b

Mittwoch, 18. Februar 2015

Cyber-Bullying

Das Pubertieren ist grausam. Das weiß vermutlich jeder, der da einmal durch ist; der nicht weiß, was mit ihm geschieht. All das, was von der Natur gegeben ist und dem Lauf der Dinge entspricht. Ja, die Pubertät ist grausam, aber was noch schlimmer ist, ist die Vorpubertät. Und zwar für alle Beteiligten. Den Betroffenen geht es - gelinde gesagt - scheiße, die Familie weiß nichts mit ihnen anzufangen, alles in einem eine Scheißzeit.
Besonders, wenn man anders ist.

Ein Artikel über die Sorge dazuzugehören
Der hier geschilderte Vorfall hat sich so wirklich ereignet und mich so mitgenommen, dass ich ihn verschriftlichen wollte. Es geht um einen Jungen, dessen echter Name hier keine Rolle spielt. Wir nennen ihn einfach Max.
Max ist fast 12 Jahre alt. Er geht in die 6. Klasse des Gymnasiums. Er geht gern zur Schule, aber nicht wegen des Unterrichts, sondern wegen der Pausen. Max genießt es sehr, in der freien Zeit mit seinen Bekanntschaften über den Schulhof zu streifen und sich über dies und das zu unterhalten.
Aber Max ist anders. Max war schon immer anders. Als kleiner Junge genoss er es immer, Feen- und Prinzessinnenkleider zu tragen, beim Spielen war er lieber ein Mädchen als ein Typ und er hat Zeichenblöcke, auf denen er Outfits für fiktive Modenschauen entwirft. Er liebt das und ist auch wirklich gut darin.
Seit dem Kleinkindalter hat sich wenig geändert. Natürlich läuft Max nicht in Röcken und Kleidern rum, doch das Designen liebt er noch immer und er genießt es, sich mit seiner Schwester und seinen Freundinnen über Nagellacke und Schminke auszutauschen. Max hat hauptsächlich Freundinnen. Auch das war schon immer so. Er kommt sehr gut mit Mädchen klar und seine Freundinnen halten voll und ganz zu ihm. Sie sind wahrscheinlich glücklich über einen so einfühlsamen und liebevollen Jungen.
Aber Max hat auch ein Problem. Die Jungs aus seiner Klasse haben kein Verständnis für ihn. Sie sind mittendrin in der vorpubertären Phase und fühlen sich so unglaublich cool. Sie können nicht nachvollziehen, warum Max Ballett tanzt und eine musische Seite hat, die feminin wirkt.
Also lassen sie sich über Max aus. Mit den modernen Medien geht so etwas ja schnell. Zwei Knopfdrücke und eine Aussage, die vielleicht als Scherz gemeint war, ist für immer in den unendlichen Weiten des Internets festgehalten.
Ein Junge schreibt also in den whats-app Klassenchat: „Max ist schwul“. Das ist so gesehen keine schlimme Aussage, man könnte das auch gleichsetzen mit: „Max hat ein rotes T-Shirt.“ Eine einfache Aussage. Die richtige Antwort wäre wohl einfach: „Und wenn?“ Aber Max hat kein whats-app. Er hat noch gar kein Handy und somit auch keine Chance, sich zu verteidigen, sich in irgendeiner Weise dazu zu äußern. Max ist schwach in dem Punkt. Und das ist auch der Grund, wieso der andere Junge die Möglichkeit hatte, so etwas zu schreiben; Max kann sich nicht wehren.
Glücklicherweise war Max stark genug, mit seiner Familie darüber zu reden. Er hat von ihnen die volle Unterstützung, hat sie schon immer gehabt. Seine Geschwister würden jeden sofort zusammenschlagen, der ihrem Bruder ein Haar krümmt. Die Eltern stehen hinter ihrem Sohn, versuchen ihren 11-Jährigen davon zu überzeugen, dass selbst wenn die Aussage des Mitschülers stimmen würde, das überhaupt kein Grund zur Sorge oder Scham wäre. Das weiß Max auch, aber er formuliert in einem Satz, was viele Erwachsene nicht verstehen: „Die haben das als Beleidigung gemeint, deshalb fühlt es sich auch wie eine Beleidigung an.“
Und er hat Recht. Worte können verletzen. Mehr als ein körperlicher Schaden. Von Worten kann ein Kind so stark beschädigt werden, dass es sich selbst nie mehr treu ist. Wie kann denn ein 11-Jähriger schon wissen, ob er schwul ist, oder nicht!? Wie kann er verstehen, dass daran nichts falsch ist?
Man muss ihm helfen. In Max Fall war das Cyber-Bullying nicht sehr extrem. Es war nur eine Aussage, die ein Kind gemacht hat, das es nicht besser wusste. Aber da fängt es an. Und von da geht es weiter.
Judith F., 12b

Montag, 9. Februar 2015

Glockenkonzert im Dom

Habt ihr zufällig in der Woche vom 22. bis zum 26. September ungewöhnlich viel vom Domgeläut gehört? Tja, das waren wir, 17 SchülerInnen aus dem Orchester und dem Musik-LK von Herrn Krupp, die Lust hatten, etwas Neues auszuprobieren.
Am Dienstag, den 23.09. war es soweit: die erste Probe im Glockenturm stand an. Beim schwindelerregenden Aufstieg, bei dem wir aber zugegebenermaßen einen Großteil der Strecke mit dem Aufzug fahren konnten, fielen uns teilweise nur notdürftig mit einer Plane abgedeckte Löcher auf, die direkt in das Hauptschiff führten und die bei manchem von uns doch ein wenig „Muffensausen“ verursachten. Nach einem waghalsigen Balanceakt über einen nur handbreiten, silbergrau lackierten Stahlträger kamen wir dann endlich in die Glockenstube, wo neun

Glocken nur darauf warteten, von uns angeschlagen zu werden.
Unter der Leitung des katalanischen Performance-Künstlers Josep Balanya und Herrn Krupp wurden dann die Glocken von jeweils 1-2 Leuten per Seilzug bedient. Hörschutz war da Pflicht! Zusätzlich trugen wir noch angeraute Handschuhe, die die Haftung an den Seilen verbesserten.
Nach einer weiteren Probe am Donnerstag, den 25.09.14, war am Samstag, den 27.09. der große Tag: Wir sollten zur Einführung des neuen Gotteslobes den Einzug der Sternwallfahrer in den Dom mit den einstudierten Stücken begleiten. Der Vorteil in der fensterlosen Glockenstube war, dass man nichts vom Publikum mitbekam, das in Scharen in den Dom strömte. Insgesamt war es ein richtig schönes Projekt!
Antonia S., 9b

City Campus trifft Illuminale

Schon mal was von der Illuminale gehört? Genau, das ist dieses Lichterfest, das jedes Jahr im Herbst in Trier stattfindet. Dieses Jahr war die Aktion mit dem City Campus verbunden, eine Veranstaltung, bei der sich die Uni und die Hochschule Trier vorstellen und Werbung für verschiedene Studiengänge machen. Bei der diesjährigen Illuminale waren viele Klassiker wie die Drachen- oder die Flugzeuglampen, aber auch viele neue Sachen, insbesondere Lasershows und Projektionen auf berühmte Gebäude wie die Basilika oder das Kurfürstliche Palais dabei. 

Wie bei allen Großveranstaltungen dieser Art waren auch dieses Mal, wie der Trierer sagen würde „Milliuhnen Leut“ vor Ort, das heißt mehr als drei... Spaß beiseite, selbst auf den großen, sonst ziemlich leeren Plätzen, zum Beispiel vor der Basilika, herrschte ein riesiges Gedränge. Maskottchen der Großveranstaltung war wie immer die kleine leuchtende Eule Ludmilla, die es übrigens auch als Brosche oder Leuchtherz zu kaufen gab. Einer der Wege im Palastgarten war sogar komplett von eulengesichtigen Lampions gesäumt! Insgesamt war das ganze Event super, wenn auch etwas voll!
Antonia S., 9b

AG-Vorstellung: Unterstufenchor


Der Unterstufenchor trifft sich immer  montags  von 13:30 bis 14:30 Uhr unter der Leitung von Frau Kalicki. Im Moment sind dort 18 Schülerinnen. Die Mädchen singen moderne und lustige Lieder in verschiedenen Sprachen, wie z.B. "blau, blau, blau so blau",  "Traumflieger" und "Ein Berg aus Gold". Die Chorleiterin begleitet dazu auf dem Klavier. Wer noch Lust hat mitzumachen, ist jederzeit willkommen.
 Jule G., 5b

Prokrastination - ein unbekannt bekanntes Verhaltensschema

Nach erfolgreichem Prokrastinieren fangen wir nun an, in unserem Online-Auftritt aktiv zu werden. Einen lesenswerten Artikel zu diesem Phänomen, der in der Sommerausgabe 2014 erschienen ist, findet ihr hier.

Ein nicht näher zu bezeichnender Montagmorgen vor der ersten Stunde: Wie üblich chillt die MSS 11 in der Aula und tauscht sich über das mehr oder minder ereignisreiche Wochenende aus, wobei unvermeidlich auch die unangenehme Frage „Hast du schon für die Kursarbeit xy gelernt?“ auftaucht. Nachdem alle irgendetwas Unverständliches über Zusammenfassungen oder mal ausnahmsweise gemachte Hausaufgaben murmeln, antworte ich: „Ich habe am Wochenende erfolgreich prokrastiniert“. Stille. Zugegeben: Meine Wortwahl war schon etwas ausgefallener, aber dass wirklich niemand wusste, was das Wort „prokrastinieren“ bedeuten soll, gab mir zu denken. Auch dass mehrere Deutschlehrer unserer Schule (Ich will keine Namen nennen ;-)) nichts mit dem Wort anzufangen wussten, verunsicherte mich in meiner Überzeugung. Als der Ausdruck aber dann in meiner Überschrift, als ich begann diesen Artikel zu schreiben, rot unterschlängelt war, hielt ich kurz inne. Hatte ich all die Leute, denen ich dieses Wort in der Vergangenheit erklärt hatte, nicht eines Besseren sondern eines Schlechteren (gibt es das? :-D) belehrt? Existierte es überhaupt? Was tue ich also? Natürlich: Internet öffnen, Google befragen. Und da: Den Begriff gibt es, und er bedeutet genau das, wovon ich ausgegangen war. Lange Rede, kurzer Sinn: Prokrastination bedeutet so viel wie das Aufschieben unliebsamer Tätigkeiten.
Dieses Verhalten wird, laut Wikipedia, durch drei Kriterien gekennzeichnet: „Kontraproduktivität, mangelnde Notwendigkeit und Verzögerung.“ Langsam wird sicher klar, was an einem Wochenende, an dem man prokrastiniert, wohl so passiert. Richtig: Nichts, was als sinnvoll einzustufen ist. Das kann sich natürlich vollkommen unterschiedlich darstellen.
Man kann sich nun mit der Frage beschäftigen, warum man überhaupt prokrastiniert. Ich denke die Angst, sich der Menge an zu bewältigenden Faktoren zu stellen und an ihnen zu scheitern, Faulheit oder ein schlichtweg unerschütterlicher Glaube an die eigene Intelligenz sind schon mal ein paar gute Ansätze. Aber warum stellen wir uns nicht einfach dem, was wir erledigen sollen, wenn wir doch ohnehin nichts Besseres zu tun haben? Diese Frage ist natürlich rhetorischer Art, denn die Antwort ist, wann wir mal ehrlich sind, doch klar: Weil wir keine Lust haben bzw. andere Tätigkeiten für wichtiger halten. An dieser Stelle fällt mir auch Julia Engelmann ein, eine junge Poetry-Slammerin (oh, ein weiteres spannendes Thema ;-)) die letztes Jahr mit ihrem Text, in dem sie sich auf das Lied „one day baby we‘ll be old“ bezieht, und mit dem sie in ganz Deutschland Aufmerksamkeit erregte, sagte: „Ich bin so furchtbar faul, mein Patronus ist ein Schweinehund“. Sehr schöne Verbildlichung, wie ich finde.
Soweit, so gut. Wir halten also Tätigkeiten wie Fernsehen, Musik hören, Facebook, Freunde treffen etc. für wichtiger als unseren schulischen Erfolg. „NEIIIIN!“, werden da jetzt einige sagen, „Natürlich ist die Mathe-/Bio-/Geschiarbeit wichtig. Davon hängt schließlich meine Zeugnisnote, davon meine Versetzung, ab der 11/2 das Abitur und somit mein ganzes Leben ab (Anmerkung: Dieser Satz ist reichlich übertrieben und mit Humor zu verstehen). Man steht im Endeffekt im Zwiespalt „entweder Spaß oder Lernen“, und bis auf ein paar wenigen, mit eiserner Disziplin gesegneten Menschen (wer bewundert sie nicht…), fällt diese Entscheidung natürlich denkbar leicht.

Aber was ist mit unserem Gewissen? Meldet sich das nicht zu Wort, wenn man das Lernen für eben jene, höchst wichtige Mathe-/Bio-/Geschiarbeit hinten anstellt? Eigentlich schon, doch auch hier weiß sich die intelligente, aber arbeitsunwillige Schülerin natürlich zu helfen. Und wie? Sie erfindet eine Ausrede, um vor sich selbst die eigene Faulheit zu rechtfertigen. Glaubt ihr nicht? Hier eine kleine Kostprobe:
„Unter Druck kann ich viel besser arbeiten.“
„Wenn ich abends lerne, kann ich mir den Stoff viel besser merken.“
Oder einfach:
„Ich hab ja noch Zeit!“
Na, kommt euch da Irgendetwas bekannt vor? Auch wenn man es vielleicht nicht laut äußert, im Stillen redet man sich solche Dinge zur Legitimation der eigenen Untätigkeit doch des Öfteren ein, oder?
Wie aber kann man den inneren Schweinehund besiegen? Warum bringen wir uns andauernd in jene stressigen Situationen, in denen der Zeitdruck auf einmal immens hoch ist? Stellt sich mit der Zeit denn kein Lerneffekt ein? Eher nicht. Solange wir mit unserem nächtlichen Powerlernen vor Arbeiten, Referaten etc. eine halbwegs passable Note erreichen, ist wohl leider keine Besserung in Sicht…
Was aber möchte ich mit diesem Artikel erreichen? Es tut mir leid, euch enttäuschen zu müssen, doch ich habe noch kein Wundermittel gefunden, das den eigenen Müßiggang in Situationen, in denen man etwas Unliebsames tun muss, unterbricht. Vielmehr zähle auch ich zu besagten Vertretern jener Rechtfertigungen (siehe oben), die das Lernen möglichst lange vor sich her schieben. Dieser Artikel soll Mut machen. „Du bist nicht allein!“ lautet die passende Devise. Vermutlich werden wir das Aufschiebeverhalten im Laufe unseres Lebens niemals ablegen können und deshalb ist es nur sinnvoll, sich jetzt schon einmal damit abzufinden. Außerdem drängt sich doch auch unweigerlich die Frage auf, ob es denn überhaupt so schlimm ist, zu prokrastinieren. Sagen wir es mal so: Durch das Hinauszögern unserer Pflichten können wir sowohl unsere Freizeit auskosten als uns auch noch (wenn auch kurzfristig) mit den nicht zu umgehenden Aufgaben beschäftigen. Wer prokrastiniert, hat also mehr vom Leben ;-).

Annika H., 12a